Stress hat heutzutage jeder. Sogar Schulkinder, v.a. die älteren, haben durch die Verkürzung der Zeit am Gymnasium („G 8“) Stress, weil sie in weniger Zeit, fast den gleichen Stoff bis zum Abitur bewältigen sollen. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 (https://www.tk.de/resource/blob/2026630/9154e4c71766c410dc859916aa798217/tk-stressstudie-2016-data.pdf) klagen zwei Drittel der Arbeitnehmer über zu hohe Arbeitsbelastungen. Der Job ist der größte Stressfaktor der Men­schen in Deutschland. Woran liegt das? Was oder wer kann Stress verursachen? Es lassen sich fünf verschiedene Stressauslöser unterscheiden.

 

Stressauslöser aus der Umwelt

 

Es gibt Stressquellen, die aus der Umwelt auf uns einwirken. Das kann z.B. Lärm, Hitze, Kälte oder der Stau auf dem Weg zur Arbeit sein. Momentan geht der Trend in den großen Unternehmen dahin, die kleinen Büroeinheiten alle in Großraumbüros und offene Arbeitsbereiche umzubauen. Dazu werden die Angestellten natürlich nicht heimgeschickt und sind somit dem Lärm, Staub und sonstigen Unannehmlichkeiten durch Umbaumaßnahmen ausgesetzt. Auch die Temperatur spielt als Stressauslöser eine Rolle. Das bedeutet, dass zu kalte oder zu heiße Büros die Menschen stressen können und das Gehirn davon abhält, Leistung zu bringen. Viele Arbeitnehmer klagen auch über die hohe Arbeitsbelastung. Zu viele Termine, lange To-Do-Listen und mangelnde Wertschätzung von Vorgesetzten setzen die Beschäftigten unter enormen Druck. Hier kann ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten über gegenseitige Erwartungen und Ansprüche helfen, den Druck zu verringern, indem Arbeiten anders verteilt werden.

 

 

Körperliche Stressauslöser

 

Körperliche Stressoren, wie z.B. Schmerz, Hunger oder Krankheit schränken ebenso die Leistungsfähigkeit ein. Wenn Sie Kopf- oder Halsschmerzen haben, ist Ihre Leistungsfähigkeit bereits eingeschränkt. Wenn Sie einmal nichts gefrühstückt haben oder die Mittagspause ausfallen musste, ist das schlecht für Ihre Konzentrationsfähigkeit. Hier sollten Sie für Abhilfe schaffen und sich aus der Kantine oder einem nahegelegenen Supermarkt einen leichten Snack holen. Ich wette mit Ihnen, dass Sie nach dem Snack wieder 100 % Leistung bringen.

 

Leistungsbezogene Stressauslöser

 

Jeder Arbeitnehmer kennt es, wenn er mal einen Tag oder eine Weile zu wenig Arbeit hat, fühlt er sich nicht ausgelastet oder unterfordert. Ich habe im Laufe meiner Zeit als Karriereberaterin Menschen kennenglernt, die tatsächlich gelangweilt waren von ihrem Job, weil er sie nicht angemessen gefordert hat. In der Fachsprache nennt man dies „Bore-Out“. Das ist dann das Gegenteil von „Burn-Out“, den diejenigen bekommen, die über ihre Grenzen hinweg soviel Einsatz bringen, dass sie körperlich und psychisch ausbrennen und krankwerden. Seit diesem Jahr ist „Burn-Out“ eine offizielle Krankheit. Sollten Sie Anzeichen von Bore- oder Burn-Out an sich entdecken, empfehle ich ein Gespräch mit einem Arz oder einem anderen Fachexperten. Leistungsstress kann z.B. auch nur vorübergehend entstehen, wenn eine Prüfungssituation oder ein Bewerbungsgespräch ansteht. Dies macht Sie nicht dauerhaft krank und ist beispielsweise „nur“ mit nassen Händen, starkem Schwitzen oder klopfendem Herzen verbunden. Wenn Sie davon betroffen sind, gibt es Möglichkeiten, diese kleinen Stressauslöser in den Griff zu bekommen. 

Psychische Stressauslöser

 

Manche Menschen neigen dazu, sich selbst im Kopf mit hohen Ansprüchen oder Erwartungen an die eigene Leistung unter Stress zu setzen. Wenn man vor lauter Anspannung abends oder nachts im Bett nicht mehr abschalten kann, ist es dringend erforderlich für Entspannung zu sorgen. Auch Ängste wie zum Beispiel vor neuen Menschen oder unbekannten Situationen können stressen und für Anspannung sorgen. Diese Angst hemmt Menschen und schränkt ihre Leistungsfähigkeit ein. Solch ein psychischer Stress ist „hausgemacht“ und die- oder derjenige sollte lernen, den eigenen Druck nicht zu hoch zu schrauben. Setzen Sie sich ehrlich mit Ihren eigenen Erwartungen und Ansprüchen auseinander und reduzieren Sie gegebenenfalls Ihr Niveau.

 

Soziale Stressauslöser

 

Stress kann auch durch ein feindliches Umfeld, wie z.B. harte Konkurrenz unter Kollegen, entstehen. In manchen Branchen, wie zum Beispiel dem Vertrieb, sollen die Mitarbeiter viele Vertrags- oder Verkaufsabschlüsse machen und es gibt eine Art Konkurrenzkampf im Team. Nicht jeder kann mit diesem sozialen Druck gut umgehen. Ebenso kann der Ausschluss aus einem Team zu Konflikten führen, die sich bis zur Isolation (Mobbing) hochschaukeln. Hier steht der isolierte Kollege unter riesigem Stress, weil seine Gedanken ständig um sein Problem kreisen und ihn am konzentrierten Arbeiten hindern. Der Betroffene sollte sich in solch einem Fall dringend Hilfe beim Betriebsarzt oder einer firmeninternen Konfliktlösungsstelle holen. Dort arbeiten speziell ausgebildete Konfliktmoderatoren oder Mediatoren und können dem Gemobbten zur Hilfe kommen. Sie versuchen, den Konflikt mit allen Beteiligten zu lösen. Auch eine private Trennung oder der Tod eines nahen Angehörigen können großen Stress auslösen. Der- oder diejenige leidet und durchlebt eine Krisensituation. Es ist verständlich, dass in solchen Situationen nicht die gewohnte Arbeitsleistung abgerufen werden kann.

 

 

Wie Sie sehen, gibt es die unterschiedlichsten Stressursachen bzw. -quellen. Diese treten oft nicht alleine auf, sondern meistens wirken mehrere Stressquellen auf Menschen ein. Fragen Sie sich jetzt, wie Sie besser mit Stress umgehen können? Dazu gibt es mehr in meinem nächsten Blog! Erste Hilfe gegen den Stress geben Ihnen jetzt schon die zehn Achtsamkeitstipps aus meinem Februar-Blogbeitrag

 

 

Sollten Sie momentan nicht genau wissen, welche Stressoren Ihnen zusetzen, empfehle ich Ihnen ein Stresstagebuch zu führen. Beobachten Sie sich im Alltag und finden Sie heraus, was der oder die Auslöser für Ihren Stress sind. Wenn Sie damit nicht weiterkommen und Sie in einem individuellen Coaching mit mir Lösungen für Ihre Situation entwickeln möchten, melden Sie sich über das Kontaktformular!