Aktuell finden Sie in der Presse Prognosen, dass die durchschnittliche Reallohnsteigerung in Deutschland für 2025 lediglich 1,6 % beträgt. Dies wirkt sehr „mickrig“ im Vergleich zu einer durchschnittlichen Gehaltssteigerung von 4,7 % in 2023 oder noch knapp 5 % im Jahr 2022. (Quelle: Handelsblatt vom 16.10.24) .Wie sieht es mit Ihrer persönlichen Gehaltssteigerung aus? Meist kommt eine Gehaltssteigerung nicht von allein, sondern darf aktiv verhandelt werden. 

Eine solche Gehaltsverhandlung kann eine Herausforderung sein, wenn Sie noch nie vorher ein solches Gespräch geführt haben. Da fühlen Sie sich wahrscheinlich unsicher und wenig bereit für diese Art von Verhandlung. Doch mit der richtigen Vorbereitung lässt sich hier viel machen, so dass Sie selbstbewusst in das Gespräch gehen können. Hier sind fünf wertvolle Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Verhandlung erfolgreich zu gestalten und am Ende das Gehalt zu erhalten, das Sie verdienen.

 

Recherchieren Sie Ihren Marktwert!

Bevor Sie in eine Gehaltsverhandlung starten, sollten Sie genau wissen, wie viel Ihre Arbeitskraft auf dem Markt wert ist. Recherchieren Sie die branchenüblichen Gehälter für Ihre Position und Erfahrung. Nutzen Sie Gehaltsstudien, wie z.B. den Stepstone-Gehaltsreport. Es gibt auch Webseiten wie z.B. Gehaltsvergleich.de oder Arbeitgeberbewertungsplattformen wie Kununu oder glassdoor, auf denen Sie bzgl. der Gehaltsniveaus fündig werden können. Beachten Sie, dass alles auf freiwilligen, anonymen Selbstangaben beruht.

 

Sprechen Sie auch mit Kollegen oder Brancheninsidern, um ein realistisches Bild zu erhalten. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Marktwert sich aus Ihren Ausbildungsabschlüssen, Ihrer Berufserfahrung, Ihrem Wohnort, Ihrer Branche und der Unternehmensgröße zusammensetzt. Beispielsweise verdient ein promovierter Betriebswirt mehr als ein Bachelor of Sciene in BWL. Auch verdient ein Maschinenbauingenieur in einem großen Konzern in Süddeutschland mehr, als einer, der bei einem Mittelständler in Ostdeutschland angestellt ist. So können Sie eine fundierte Gehaltsforderung stellen, die auf soliden Daten basiert und nicht einfach willkürlich ist.

 

Notieren Sie alle Argumente, die für Sie sprechen!

Neben dem Marktwert spielen auch Ihre individuellen Leistungen und Erfolge eine entscheidende Rolle. Erstellen Sie eine Liste von Argumenten, die Ihren Mehrwert für das Unternehmen unterstreichen. Haben Sie kürzlich ein wichtiges Projekt abgeschlossen, die Umsatzzahlen verbessert oder neue Kunden gewonnen? Heben Sie besonders Erfolge hervor, die quantifizierbar sind. Dies zeigt Ihrem Arbeitgeber, welchen konkreten Nutzen er von Ihnen hat. Dies stärkt Ihre Verhandlungsposition.

 

Generell empfehle ich, permanent ein Erfolgsjournal zu führen. Sobald Sie in Ihrer aktuellen Tätigkeit eine große Aufgabe oder ein Projekt erfolgreich erledigt haben, sollten Sie dies notieren. Schreiben Sie auf, wie die Ausgangssituation ausgesehen hat, welche Schritte Sie unternommen haben, um zum Ziel zu gelangen und wie genau das Ziel ausgesehen hat. Sofern Sie hier konkrete Zahlen, wie z.B. Umsatzsteigerung von 20 % oder eine Kostenreduktion von 10 auf 5 % nennen können, ist dies sehr vorteilhaft. Solche Zahlen bleiben oft im Gedächtnis Ihres Gesprächspartners positiv hängen.

 

 

Informieren Sie sich über Ihren Gesprächspartner!

Es ist hilfreich, sich im Vorfeld über Ihren Gesprächspartner zu informieren. Wer sitzt Ihnen gegenüber? Ist es die Personalabteilung, Ihr direkter Vorgesetzter oder vielleicht sogar die Geschäftsführung? Jeder dieser Gesprächspartner hat möglicherweise unterschiedliche Interessen und Prioritäten. Hier spielt auch mit hinein, ob Sie die Gehaltsverhandlung im Rahmen Ihres Einstellungsprozesses oder Jahresgespräches führen.

 

Während ein Vorgesetzter eher an Ihren direkten Leistungen interessiert ist, könnte die Personalabteilung stärker auf Unternehmensrichtlinien oder Gehaltsspannen achten. Wenn Sie wissen, welche Schwerpunkte Ihr Gegenüber setzt, können Sie Ihre Argumentation gezielter darauf ausrichten.

 

Überlegen Sie sich mögliche Einwände

Bereiten Sie sich darauf vor, dass nicht alles reibungslos verlaufen wird. Ihr Gesprächspartner könnte Einwände haben, wie etwa „Das liegt derzeit nicht im Budget.“ oder „Im Moment ist eine Gehaltserhöhung schwierig.“ Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie Sie auf solche Argumente reagieren können.

 

Eine mögliche Antwort könnte sein, alternative Formen der Vergütung ins Gespräch zu bringen, wie Boni, mehr Urlaubstage oder flexible Arbeitszeiten. Auch der Firmenwagen kann ein alternativer Gehaltsbestandteil sein. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und selbst auch Alternativen anzubieten, ohne dabei Ihren Hauptanspruch aus den Augen zu verlieren.

 

Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt ist oft entscheidend. Planen Sie Ihre Gehaltsverhandlung zu einem Zeitpunkt, der für das Unternehmen günstig ist. Steht ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt an? Befindet sich das Unternehmen in einer positiven Geschäftslage? Vermeiden Sie hingegen Zeiten, in denen das Unternehmen in Schwierigkeiten steckt oder während stressiger Phasen, wie z. B. Jahresabschlüssen. Ein günstiger Moment kann den Unterschied ausmachen, ob Ihr Anliegen wohlwollend aufgenommen wird oder nicht.

Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung erfordert von Ihnen eine gründliche Vorbereitung und ein strategisches Vorgehen. Mit einer klaren Vorstellung von Ihrem Marktwert, stichhaltigen Argumenten, der richtigen Vorbereitung auf mögliche Einwände und einem gut gewählten Zeitpunkt stehen Ihre Chancen gut, eine angemessene Gehaltserhöhung zu erzielen. Bleiben Sie selbstbewusst und sachlich – Sie wissen, was Sie wert sind!

 

Wenn Sie sich bei dieser beruflichen Herausforderung die Unterstützung eines professionellen Karriere-Coaches wünschen, dann melden Sie sich gerne über das Kontaktformular! Gemeinsam können wir z.B. im Rahmen meines GehaltsverhandlungsCoachings diesen Prozess angehen.

Meine Mission ist es, Sie auf Ihrem Weg zu Erfolg und Zufriedenheit im Beruf professionell zu begleiten!