Wie können Sie Ihre Lernbereitschaft und Lernfähigkeit mit KI fördern? Das ist eine hochaktuelle Frage, denn Lernbereitschaft wird derzeit immer als eine der wichtigsten Zukunftskompetenzen genannt. Lernbereitschaft ist für mich die innere Haltung, Neues zu entdecken. Das bedeutet: das eigene Wissen aktiv zu erweitern und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln – auch außerhalb der eigenen Komfortzone. Das ist elementar notwendig, denn die Welt ändert sich und wir dürfen uns mit verändern.
In der Arbeitswelt von heute zählt Lernbereitschaft eindeutig zu den Zukunftskompetenzen (mehr zu den Zukunftskompetenzen erfahren Sie hier, hier oder hier), schon allein, weil Technologien, Prozesse und Rollen sich ständig verändern. Das ist die große Theorie. Doch wie können wir dies nun in unseren Alltag übertragen? Gerne gebe ich Ihnen im Folgenden einige Impulse, wie Sie Ihre Lernbereitschaft und Lernfähigkeit mit KI fördern können:
Wie können Sie Lernbereitschaft entwickeln?
Wie können Sie, als Fach- oder Führungskraft, für sich selbst oder Ihre Mitarbeitenden Lernbereitschaft ganz konkret entwickeln? Das ist der erste Schritt, um in einen Lernrhythmus bzw. eine lernende Haltung zu kommen. Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen bei Ihrem Einstieg in die Lernwelt:
Fördern Sie Ihre Selbstreflexion
Halten Sie regelmäßig, z.B. jeden Abend, regelmäßig inne und fragen Sie sich: „Was habe ich heute neu gelernt?“ oder „Wo habe ich mich weiterentwickelt?“ Dies können Sie sehr gut schriftlich machen. Kaufen Sie sich dazu z.B. ein schönes Notizbuch und machen Sie es zu Ihrem „Lerntagebuch“. So können Sie fortlaufend Ihre Lernfortschritte reflektieren. Nach einer Woche bzw. einem Monat werden Sie merken, wie Sie mehr und mehr gelernt haben. Dies können allgemein arbeitsbezogene Lernerkenntnisse sein. Alternativ können Sie sich selbst auch ein bestimmtes Thema vornehmen, wie z.B. „agile Methoden“ als Projektmanager oder „Fachthema xy“, was Sie in Ihrem Bereich weiterbringt. Sobald Sie ein Thema abgeschlossen haben, nehmen Sie sich das nächste Thema vor. Das schafft Ihnen ein Bewusstsein für Lernen als alltäglichen Prozess.

Machen Sie Ihr Lernen bzw. Ihre Lernfortschritte sichtbar
Legen Sie Lernziele, genauso wie z.B. Projektziele, fest und feiern Sie, wenn Fortschritte sichtbar werden. Eine gute Hilfestellung gibt hier auch die SMART-Formel (mehr zur SMART-Formel finden Sie hier), weil Sie Ihr Lernziel damit konkretisieren können. Letztlich können Sie zum terminierten Zeitpunkt, d.h. dem „T“ in der Formel, überprüfen, ob Sie Ihr Ziel wirklich erreicht haben.
Ihre Motivation steigt, wenn Sie Ihrem Lernen Aufmerksamkeit und Wertschätzung schenken. Außerdem streben wir Menschen danach, das, was wir aufgeschrieben haben, auch umzusetzen.

Kultivieren Sie eine fehlerfreundliche Haltung
Wer Angst vor Fehlern hat, lernt weniger. Führungskräfte sollten Lernräume schaffen, in denen Ausprobieren erlaubt ist. Dazu ist eine fehlerfreundliche Kultur wichtig. Sehen Sie Fehler als eine Lernchance, kommunizieren Sie offen über Fehler und schaffen Sie psychologische Sicherheit. Die psychologische Sicherheit entsteht dann, wenn Fehler gemacht werden dürfen, ohne Angst haben zu müssen, dass es deswegen negative Konsequenzen gibt. Ihre eigene fehlerfreundliche Haltung ist dabei entscheidend, weil Sie dies ins Team tragen bzw. dem Team vorleben. Frei nach dem Motto: „Fail fast, learn faster.“

Trainieren Sie Ihre Neugier
Schaffen Sie jeden Tag kleine Momente des Lernens. Beispielsweise können Sie dies umsetzen durch kleine Impulse wie „Frage-des-Tages“-Runden. Wenn Sie dies im Kollegenkreis etablieren, macht es mehr Spaß und alle profitieren davon. Eine andere Variante, Ihre Neugier zu trainieren ist Job-Rotation, d.h. mit Kollegen mal Aufgaben zu tauschen. So erweiteren Sie Ihren Horizont und verstehen Arbeitsprozesse im Team bzw. Unternehmen besser. Zusätzlich können Sie auch Microlearning-Einheiten in Ihren Arbeitsalltag einbauen. Wenn Sie Zugang zu einer Lernplattform Ihres Arbeitgebers haben, nehmen Sie sich jeden Tag ein Kapitel vor, das Sie durcharbeiten. Steht kein digitales Angebot zur Verfügung, geht es dies auch mit einem guten Fachbuch, das Sie Kapitel für Kapitel durcharbeiten. So haben Sie jeden Tag ein Einheit Microlearning absolviert.
So wird Lernen zur festen Gewohnheit wie z.B. Zähneputzen und nicht zur Ausnahme.

Seien Sie als Führungskraft wirklich Vorbild
Führungskräfte, die selbst Lernbereitschaft zeigen – etwa durch das Einholen von Feedback, das Ausprobieren von neuen Tools oder durch Teilnahme an Weiterbildungen – wirken ansteckend auf Ihre Mitarbeitenden. Wo würden Sie in einem Jahr von heute stehen, wenn Sie mit gutem Vorbild vorangehen und solch eine Kultur des Lernens und Weiterentwickelns in Ihrem Team schaffen?
Konkret können Sie in Ihrem Team auch folgende Maßnahmen anregen und begleiten:
- Führen Sie ein Lernprotokoll: Darin notieren Sie fortlaufend, was Sie gelernt haben. Evtl. nutzen Sie dazu auch eine KI als Sparringspartner, wenn Sie das ein oder andere Lernthema vertiefen möchten. Mehr Anregungen dazu finden Sie weiter unten in meinem Blog!
- Rufen Sie Lern-Challenges in Ihrem Team aus: Jeder sucht sich dazu ein Thema, das er vertiefen möchte. Einmal pro Woche teilen alle ihre Lernfortschritte miteinander. So erweitern Sie nebenbei Ihren Horizont in mehreren Themen.
- Blocken Sie feste Lernzeiten: Beispielsweise etablieren Sie 30 Minuten pro Woche „Lernzeit statt Meeting“
- Führen Sie Peer Learning ein: Was es schon einige Jahre gibt, sind Tandems oder kleine Lernzirkel, die selbstorganisiert lernen. Weitere Informationen bzw. eine Anleitung zur Umsetzung finden Sie unter working out loud circel.

Wie wird die KI zu Ihrem Lernpartner?
Diese spannende Frage, wie Sie Ki als Lernpartner nutzen können, treibt gerade nicht nur Studierende, sondern auch Fach- und Führungskräfte um. In einer Welt, die sich täglich verändert, ist Lernbereitschaft längst keine „Soft Skill“ mehr – sie ist eine Überlebenskompetenz. Ob im Beruf, in der Ausbildung oder im persönlichen Wachstum: Wer neugierig bleibt, hat die Nase vorn. Nicht ohne Grund gibt es den Spruch: „Wissen ist Macht.“
Doch Hand aufs Herz: Lernen fühlt sich manchmal eher nach Müssen als nach Wollen an. Genau hier kann Künstliche Intelligenz – und insbesondere ChatGPT – zu Ihrem Lernpartner werden. Lernen wird durch ChatGPT oder andere KI-Tools wie NotebookLM viel individueller. KI ist dabei kein Ersatz für Lehrer oder Trainer – sondern ein Sparringspartner für Ihr Denken. Sie können die Tools nutzen, um sich selbst, Ihr Wissen und Ihre Denkweise weiterzuentwickeln. Welche Einsatzmöglichkeiten bietet die KI beim Lernen?
Lernen Sie in Ihrem Tempo
Nutzen Sie den Study-Mode bei ChatGPT, sofern Sie dazu freigeschaltet sind. Hier bekommen Sie nicht die komplette Antwort geliefert. Die KI führt Sie bei der Problemlösung nur einen Schritt weiter. So dürfen Sie noch selbst denken und lernen. Fragen Sie ChatGPT so lange, bis Sie das Thema wirklich verstehen – ganz ohne Druck. Hier einige Beispiel-Prompts, die Sie dazu verwenden können:
- Erkläre mir das Thema „Rechnungswesen“ so, als wäre ich Azubi im ersten Jahr.
- Zeige mir den Lösungsweg für diese Rechenaufgabe (dazu haben Sie vorab die Rechenaufgabe in der KI hochgeladen)
Vertiefen Sie Ihr Wissen – statt passiv nur zu lesen oder Lernvideos zu konsumieren
Lassen Sie die KI Fragen zu Ihrem Lernthema stellen oder Quizaufgaben zu Ihrem Lernthema generieren. Dies geht z.B. mit folgenden Prompts:
- Teste mein Wissen über Zeitmanagement mit fünf Fragen auf mittlerem Niveau.
- Gib mir 10 Lernerfolgskontrollfragen zu „die Geschichte Frankreichs im Zeitalter der französischen Revolution“
- Laden Sie Ihr Lernskript aus der Hochschule bei NotebookLM hoch. Lassen Sie sich einen Podcast zu Ihrem Lernstoff erstellen und hören Sie sich diesen an.
Optimieren Sie Ihre Lernstrategie mit der KI
Nutzen Sie z.B. ChatGPT, um über Ihre Lernstrategie nachzudenken bzw. diese zu optimieren. Folgende Befehle können Sie dazu beispielsweise nutzen:
- Ich habe gemerkt, dass ich mich beim Lernen leicht ablenken lasse – welche Strategien helfen dagegen?
- Welche Tipps helfen mir, um mich für das Lernen selbst zu motivieren?
- Was kann ich tun, um Mathe besser zu verstehen und bessere Noten zu bekommen?
Wecken Sie Ihre Neugier im Gespräch mit der KI
ChatGPT kann Themen verknüpfen, die Sie sonst nie zusammengebracht hätten. So praktizieren Sie entdeckendes Lernen. Warnung: Allerdings bleibt immer ein Restrisiko, dass die KI irgendwann das Fantasieren anfängt. Bleiben Sie bei allen Ergebnissen immer kritisch und hinterfragen Sie, ob das wirklich alles stimmen kann!
Hier sind einige Prompts zur Anregung für entdeckendes Lernen:
- Wie hängt Lernpsychologie mit Motivation im Arbeitsalltag zusammen?
- Wie finde ich den Einstieg in Lernen mit der KI?
- Wo fange ich an mit dem Lernen vom Thema „XY“?

Wie kommen Sie in die Umsetzung beim Lernen mit KI?
Starten Sie klein mit dem KI-Lehrgespräch
Stellen Sie jeden Tag eine Lernfrage an ChatGPT oder jede andere KI.
Nach einer Woche merken Sie, dass Sie automatisch wieder neugieriger werden. Bleiben Sie aber immer kritisch bei den Antworten und nehmen Sie dies nicht immer als volle Wahrheit, was die KI antwortet!
Kombinieren Sie echtes Lernen und KI
Vorneweg wichtig: Die KI nimmt Ihnen das Lernen und Verstehen Ihres Lernstoffs nicht ab. Zunächst machen Sie dies selbst: Lesen Sie Ihre Unterlagen, fassen Sie das Gelernte zusammen und versuchen Sie, die Materie zu durchdringen. Kommen Sie an einigen Stellen nicht weiter, kann die KI Sie unterstützen. Lassen Sie sich das Thema von der KI nochmals auf einfacherem Niveau erklären.
Bauen Sie Lernroutinen auf – lassen Sie sich von der KI abfragen
Planen Sie feste Lernzeiten, in denen Sie das vorher selbst erarbeitete Thema oder gelernte Thema nochmals mit der KI wiederholen. Hier lassen Sie sich Lernfragen oder ein Quizz zum Thema erstellen. So können Sie mit der KI das Thema zusammen wiederholen. Wenn Sie merken, dass Sie noch Defizite in der Wiedergabe des Lernstoffs haben, können Sie sich auch von der Zusammenfassung einen Podcast in NotebookLM erstellen und diesen beim Autofahren, in der Bahn oder bei einem Spaziergang anhören.
Bleiben Sie spielerisch
Lassen Sie sich von der KI zu Ihrem Thema Lernspiele, kleine Challenges oder kreative Aufgaben erstellen. So bleibt Lernen leicht und lebendig und macht jeden Tag wieder Spaß!
👉 KI-Lerninspiration für heute:
Wenn Sie mögen, starten Sie jetzt: Öffnen Sie ChatGPT und fragen Sie einfach: „Was kann ich heute lernen, das mich in meinem Job als …. weiterbringt?“

Lernbereitschaft ist trainierbar – mit Neugier und KI
Lernbereitschaft beginnt mit einer Entscheidung: Ich will verstehen, nicht nur bestehen. Mit KI-Tools wie ChatGPT wird Lernen nicht mehr zur Pflicht, sondern zur Entdeckungsreise.
Und wer regelmäßig Neues lernt, gewinnt nicht nur Wissen – sondern Selbstvertrauen, Flexibilität und Freude am Wachsen. 🌿
Möchten Sie lernen, wie Sie Ihre Lernbereitschaft dauerhaft stärken und sich dadurch als Fach- und Führungskraft in Ihrer Karriere weiterentwickeln?
In meinem kostenfreien Karriere-Check entwickeln wir gemeinsam eine erste Strategie, die in Ihren Alltag passt – individuell, wirksam und nachhaltig.