Das Gefühl, unglücklich im Job zu sein, ist weiter verbreitet, als Sie vielleicht denken. Oft schleichen sich Unzufriedenheit und Frustration langsam ein, bis man irgendwann merkt, dass der Job einen nicht mehr erfüllt oder sogar belastet. Doch wie kommt es dazu, dass wir in unserer Arbeit unglücklich werden, welche Folgen hat das für unser Leben, und vor allem: Wie können wir dem entkommen?
Gerne stelle ich Ihnen in diesem Blog zunächst mögliche Ursachen für die hohe Unzufriedenheit vor. Dann beleuchte ich die Auswirkungen auf einen selbst und das Umfeld. Abschließend gibt es noch einige Lösungsvorschläge, um diese unschöne Situation baldmöglichst zu beenden.
Ursachen dafür, sich unglücklich im Job, zu fühlen
Es gibt viele Gründe, warum Menschen im Berufsleben unglücklich werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
Mangelnde Wertschätzung macht unglücklich im Job
Viele Arbeitnehmer klagen darüber, dass ihre Leistung nicht anerkannt wird. Viele Führungskräfte nehmen gute Arbeit als selbstverständlich hin und zeigen mit keinem Wort oder keiner Geste, dass sie mit der Arbeitsleistung ihrer Mitarbeitenden zufrieden sind. Lob und Anerkennung sind jedoch zentrale Motivationsfaktoren für uns alle. Alle im Team freuen sich, wenn ein Projekt gut zu Ende geht und dieser kleine Erfolg sogar gefeiert wird. Wenn Sie sich mit Ihrer Arbeit generell nicht gesehen bzw. nicht wertgeschätzt fühlen, kann dies schnell zu Demotivation und Frustration führen. So sollten Ihre Arbeitstage nicht ablaufen!
Unglücklich im Job aufgrund Über- oder auch Unterforderung
Ein Job, der entweder zu wenig Herausforderungen bietet und Sie sich nicht richtig gefordert fühlen, kann Sie aufgrund von Unterforderung stressen. Dies ist auf Dauer nicht gesund. In der Fachsprache heißt dieses Phänomen auch „Bore-out“. Das bedeutet Sie langweilen sich mit Ihrer Tätigkeit. Solche Klienten hatte ich auch schon bei mir im Karrierestrategie-Coaching. Glücklicherweise konnten wir hier neue Perspektiven erarbeiten und eine berufliche Veränderung umsetzen.
Alternativ gibt es auch Situationen oder Tätigkeiten, die Sie überfordern. Auch das ist auf Dauer nicht gesund. Es kann Phasen geben, in denen Sie kurzzeitig zwei Jobs machen müssen, weil jemand wegen Krankheit und Unfall ausfällt und so schnell kein Ersatz gefunden wird. Aber das darf kein Dauerzustand werden! Menschen brauchen das Gefühl, dass sie wachsen und ihre Fähigkeiten angemessen nutzen können. In der Arbeits- und Organisationspsychologie spricht man von einem mittleren Anspruchsniveau, d.h. Sie sind gefordert, aber Sie können die Herausforderungen noch lösen.
Schlechtes Arbeitsklima macht unglücklich im Job
Zwischenmenschliche Spannungen mit Kollegen oder Vorgesetzten tragen erheblich dazu bei, dass Sie sich am Arbeitsplatz unwohl fühlen. Dies kann dann entstehen, wenn eine neue Führungskraft kommt, mit der Sie nicht harmonieren. Im schlimmsten Fall kommt es zu Mobbing, d.h. Sie werden immer ausgegrenzt und nicht beachtet oder schlechtgemacht vor den Kollegen. Solch ein toxisches Arbeitsumfeld sollten Sie dringend verlassen.
Fehlende Perspektiven führen dazu, sich unglücklich im Job zu fühlen
Wer das Gefühl hat, in einer beruflichen Sackgasse zu stecken und keine Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen, verliert oft die Motivation. Dies kann z.B. dann entstehen, wenn Sie erkennen, dass Sie mit Ihrer Berufsausbildung alleine nicht weiterkommen. Nur mit einer Zusatzausbildung oder einem Studium können Sie eine höherwertigere oder andere Position im Unternehmen bekommen. Stagnation kann besonders frustrierend sein, wenn Sie das Bedürfnis haben, sich weiterzuentwickeln.
Ungesunde Work-Life-Balance führt dazu, sich unglücklich im Job zu fühlen
Dauerhafte Überstunden und damit zu wenig Freizeit und stellen eine ungesunde Work-Life-Balance her. Hinzu kommt oft der Druck, ständig erreichbar zu sein. Diese Kriterien tragen dazu bei, dass die Arbeit das Leben dominiert. Diese Dysbalance führt nicht nur zu körperlicher, sondern auch zu emotionaler Erschöpfung.
Welche Auswirkungen hat „Unglücklich im Job“ auf das Leben?
Unzufriedenheit im Job bleibt selten ohne Folgen. Sie wirkt sich nicht nur auf die Arbeitsleistung und das berufliche Umfeld aus, sondern kann auch das Privatleben stark negativ beeinflussen. Die folgenden Auswirkungen treten dann auf, wenn Sie schon längere Zeit in Ihrer Unzufriedenheit ausharren:
Mentale Gesundheit leidet
Dauerhafte Unzufriedenheit kann zu Burnout, Depressionen oder Angstzuständen führen. Arbeit ist ein zentraler Teil unseres Lebens – fühlen wir uns dort schlecht, leiden auch unser Selbstwertgefühl und unsere psychische Verfassung. In den aktuellen Studien der Krankenkassen nimmt inzwischen „Psychischer Stress“ als Krankheitsursache den Spitzenplatz ein. Dieser psychische Stress entsteht nicht, wenn wir uns am richtigen Platz befinden und ein tolles Team um uns und eine erstklassige Führungskraft haben.
Körperliche Gesundheit schwindet
Stress am Arbeitsplatz kann körperliche Beschwerden verursachen. Beispielsweise wachen Sie nachts oft auf, weil diese Situation Sie belastet. Andere Betroffene klagen über Kopf- oder Rückenschmerzen oder haben Magenprobleme. Es können sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten, wenn die permanente Unzufriedenheit Sie stark belastet. Hier kommuniziert Ihr Körper mit Ihnen und macht Ihnen durch die Symptome klar, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Privatleben ist gestört
Wer unzufrieden und unglücklich im Job ist, bringt oft negative Gefühle, wie z.B. Frust und Ärger, mit nach Hause. Ihre schlechte Laune lassen Sie dann – gewollt oder ungewollt – an der Partnerin oder den Kindern aus. Dies kann die Beziehungen belasten, die Zeit mit Familie und Freunden stärk beeinträchtigen und die Lebensqualität insgesamt senken.
Welche Lösungen gibt es zur beruflichen Unzufriedenheit?
Wer im Job unglücklich ist, sollte nicht einfach darauf hoffen, dass sich die Situation von selbst bessert. Aktive, eigene Schritte sind nötig, um die Situation zu verändern. Hier einige Vorschläge, wie Sie Ihre Situation verbessern können:
Selbstreflexion zur beruflichen Situation
Nehmen Sie sich die Zeit, um herauszufinden, warum genau Sie unzufrieden sind. Ist es der Job an sich, das Umfeld oder die Aufgaben? Diese Klarheit ist der erste Schritt, um gezielt Veränderungen anzugehen.
Gespräch mit Vorgesetzten
Wenn möglich, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Oft lassen sich durch Feedback und offene Kommunikation Lösungen finden, die Ihnen mehr Zufriedenheit bringen können, sei es durch neue Aufgaben oder eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung. Manchmal kann auch Ihre Führungskraft durch mehr Wertschätzung oder Feedback an einer Veränderung aktiv mitarbeiten. Vielleicht ist auch eine Anpassung der Arbeitsbedingungen an Ihre Bedürfnisse, wie z.B. zwei home-office-Tage pro Woche eine Lösungsvariante.
Fortbildung und Weiterentwicklung in der Freizeit
Wer sich unterfordert fühlt oder keine Perspektiven sieht, kann durch das Buchen von Weiterbildungen neue Chancen schaffen. Dies können fachspezifische IHK-Fortbildungen sein, wie z.B. eine Technikerausbildung oder ein nebenberufliches Studium. Diese Investition in sich selbst eröffnet oft neue Karrieremöglichkeiten oder sogar einen Wechsel in ein neues Unternehmen oder in eine andere Branche. Meist lässt sich dies auch mit einer Gehaltserhöhung kombinieren.
Jobwechsel in Betracht ziehen
Manchmal ist die beste Lösung, den Job zu wechseln. Ein beruflicher Neustart kann die Chance bieten, die eigenen Wünsche und Stärken besser in den Berufsalltag einzubringen. Dies setzt voraus, dass Sie sich vorab intensiv mit Ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandergesetzt und Klarheit zu Ihren Wünschen und Stärken gewonnen haben.
Work-Life-Balance verbessern
Setzen Sie sich selbst klare Grenzen zwischen Beruf und Freizeit. Dies kann bedeuten, dass Sie sich drei Mal pro Woche feste Schlusszeiten setzen und diese auch konsequent einhalten. Auch geregelte Mittagspausen tragen dazu bei, neue Kraft für die zweite Tageshälfte zu gewinnen. Abends helfen, Hobbys und Zeit bzw. Gespräche mit der Familie, Stress zu reduzieren und sich von den Belastungen des Jobs zu lösen und zu erholen.
Fazit: Die Bedeutung von beruflicher Erfüllung
Unzufriedenheit im Job kann das Leben auf vielen Ebenen negativ beeinflussen, aber es gibt immer Wege, aus der Krise herauszukommen. Wichtig ist, das eigene Wohlbefinden und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und aktiv an einer Veränderung zu arbeiten. Ob durch Selbstreflexion, Kommunikation oder einen Neustart – wer sich auf den Weg macht, kann beruflich wieder glücklich werden. Ein erfüllender Job trägt entscheidend zu einem glücklichen und gesunden Leben bei.
Wenn Sie sich bei dieser beruflichen Herausforderung die Unterstützung eines professionellen Karriere-Coaches wünschen, dann melden Sie sich gerne über das Kontaktformular! Gemeinsam können wir z.B. im Rahmen meines Karrierestrategie-Coachings diesen Prozess angehen. Meine Mission ist es, Sie auf Ihrem Weg zu Erfolg und Zufriedenheit im Beruf professionell zu begleiten!
Weitere Artikel, die für Sie in diesem Zusammenhang interessant sein können, finden Sie hier:
3 Tipps für berufliche Zufriedenheit
Wie erreichen Sie mehr berufliche Zufriedenheit?
Karrierestrategie-Coaching für mehr berufliche Zufriedenheit