In meinem letzten Blog im Juli bin ich schon auf die ersten drei der insgesamt sieben Resilienzfaktoren näher eingegangen. Jetzt folgen die vier weiteren Faktoren, die Ihnen helfen, Ihre Stressresistenz zu stärken:

 

 

Von der Opferrolle in die Selbstwirksamkeit

Wann sind Sie selbstwirksam? Ist es, wenn Sie überzeugt sind, dass Sie trotz großer Schwierigkeiten ein Ziel erreichen können? Selbstwirksamkeit entwickelt sich sehr früh in unserer Kindheit. Je nachdem, wie wir Erfolge und Misserfolge erleben, ist sie ausgeprägter oder weniger entwickelt.  Sie meinen, Ihre Selbstwirksamkeit, d.h. das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, ist nicht so groß. Dann ist die gute Nachricht hier: Selbstwirksamkeit lässt sich lebenslang verändern und vergrößern. Schritt eins dazu ist, mit Ihrem Körper in Kontakt zu kommen, d.h. Ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu beginnen, diese auszuleben. Haben Sie das Gefühl, Sie sind permanent überfordert mit allen Aufgaben. Sie versinken hinter dem Schreibtisch oder unter der Last der Tätigkeiten? Werden Sie aktiv und verschaffen Sie sich allein oder mit Ihrem Vorgesetzten zusammen einen Überblick und eine Struktur. Klären Sie, welche Aufgaben bis wann erledigt sein sollen. Und fragen Sie Ihren Chef, was welche Priorität hat. Sie werden aktiv und stellen sich der Herausforderung, statt sich weiter als Opfer der Situation zu fühlen.

 

Selbstverantwortung

Selbstverantwortung zu übernehmen, bedeutet, dass Sie zu dem, was Sie tun oder nicht tun, stehen und auch die Konsequenzen dafür tragen. Welchen Nutzen bringt Ihnen das? Sie sind in Ihrem Tun nicht von anderen und deren Zustimmung abhängig. Sie entscheiden, was Sie für richtig halten. Sie definieren Ihre Kriterien, die Sie in Ihrem Handeln leiten. Wollen Sie beispielsweise etwas neues für Ihr Fachgebiet lernen, dann entscheiden Sie, wie Sie sich dieses neue Wissen aneignen. Sie entscheiden, zu welchen Zeiten Sie sich mit dem neuen Thema beschäftigen. Sie können je nach Situation immer wieder neu prüfen, welcher Weg der beste ist, um Ihre Wünsche und Ziele bei dieser zusätzlichen (Lern-)Aufgabe zu verwirklichen. Wichtig ist, auch abzuwägen, was Ihnen dieses Thema bringt, und wo und wie Sie das neue Wissen einsetzen können. Hören Sie dabei auf Ihr eigenes Bauchgefühl und überfordern bzw. unterfordern Sie sich nicht!

 

 

Zukunftsplanung

Zukunftsorientierung, d.h. die weitere Fahrtrichtung ihres Lebensschiffes selbst bestimmen. Der erste Schritt dazu ist, aktiv und klar Ihre Ziele zu definieren. Als zweiter Schritt folgt dann, die Möglichkeiten zu erkennen, wann, wo und wie Sie diese Ziele umsetzen Der dritte und schönste Schritt ist dann, den Lohn zu ernten, d.h. mehr Glück und Zufriedenheit zu spüren. Ein Zitat von Willy Brandt, dem verstorbenen SPD-Politiker,Altbundeskanzler und Friedensnobelpreisträger dazu: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten.“

 

 

Netzwerkorientierung

Soziale Kontakte sind lebenswichtig. Diese gilt es zu pflegen und eventuell noch weiter auszubauen. Das ist nicht jedermanns Sache. Es gibt Leute, die brauchen viele Menschen um sich herum und schwätzen gerne. Das sind die extrovertierten Leute. Dann gibt es die Leute, die auch ganz zufrieden sind, wenn sie mal niemanden um sich herum haben. Das sind die Introvertierten unter uns Menschen. Jetzt ist es nicht das Ziel, aus allen Menschen extrovertierte Typen zu machen. Aber es ist schon wichtig, nicht nur ein gut gefülltes Bankkonto, sondern auch ein gut gefülltes Beziehungskonto zu haben, so dass Sie im Notfall, sprich in der Krise, auf andere und ihre Hilfe und Unterstützung zurückgreifen können. Welche Möglichkeiten haben Sie,  auf Ihr Beziehungskonto einzuzahlen? Ein Anruf zum Geburtstag, kann einen Kontakt wieder auffrischen. Der Anruf kostet nicht viel Zeit und stärkt das Beziehungsband zu der anderen Person.

Ebenso kann die Hilfe beim Umzug eine gute Gelegenheit sein, wieder mehr in Kontakt mit Freunden oder ehemaligen Schul- oder Studienfreunden zu kommen. Gerade durch dieses gemeinsame Projekt lebt die Freundschaft neu auf.

 

 

Wozu ist Resilienz wichtig?

Wenn Sie sich ein positives und erfülltes Leben wünschen, dann ist ein gewisses Maß an Resilienz unabdingbar. Für alle Widrigkeiten und Schicksalsschläge, die einen beruflich wie privat treffen können, gilt es stark bzw. resilient zu sein. Machen Sie es wie das Männchen im obigen Bild: Stehen Sie immer wieder auf! Wenn Sie mir Ihre Gedanken oder Erfahrungen mit der Resilienz mitteilen wollen, freue ich mich über Ihren Kommentar hier unten oder eine Nachricht über das Kontaktformular.